29.09.2021 Muss man sein Essen abwiegen, um einen Überblick über seine zugeführten Kalorien zu behalten? Klares Jein – beziehungsweise „ja und nein“:
Ja, wenn du noch kein Gefühl für die Mengen entwickelt und deshalb Probleme hast, deine Ziele zu erreichen; zum Beispiel ab- oder zuzunehmen. Gerade bei Nahrung mit hoher Energiedichte reicht nämlich schon das berühmte Quäntchen mehr, um dein Kaloriendefizit oder -plus zu gefährden. Beispiel: Wenn du glaubst, dir 80g Haferflocken mit 200ml Milch eingeschenkt zu haben, es in Wahrheit aber 100g und 300ml waren, hast du bereits ca. 150 Kalorien mehr zu dir genommen, als du glaubst. Vor allem bei hochkalorischen Lebensmitteln wie Öl (Fett hat 9 kcal pro Gramm, Eiweiß und Kohlenhydrate nur 4 kcal) verschätzt man sich gerne mal. In diesem Fall ist eine gute Küchenwaage eine sinnvolle Investition!
Nein, wenn du in der Lage bist, nach Gefühl bzw. Augenmaß zu tracken, und dabei Erfolge erzielst! Es ist nämlich gar nicht unbedingt nötig, den Tagesbedarf und die Essensmengen bis auf die Nachkommastelle zu treffen – solange die grundsätzliche Ausrichtung stimmt (Kcal-Defizit oder -plus) und du deinen Eiweißbedarf gedeckt bekommst, bist du auf dem richtigen Weg.
Leider ist dafür in der Regel etwas Übung und Erfahrung notwendig. Am besten trainierst du das Kalkulieren von Lebensmitteln, indem du die zuhause die Menge zunächst schätzt und anschließend per Waage überprüfst – mit der Zeit wird die Differenz zwischen Schätzung und tatsächlichem Gewicht kleiner werden.
Zu groben Abschätzung von Mengen, beispielsweise im Restaurant, kannst du übrigens auch einfach deine Hand bzw. das Volumen deiner Hand-Teile benutzen. Die Faustregeln (im wörtlichen Sinne) dafür findest du in der Grafik!