31.08.2021 Warum unsere Gelenke gelegentlich knacken, ist nicht zu 100 Prozent erforscht. Die plausibelste Erklärung ist, dass sich bei bestimmten Bewegungen kurzzeitig ein Vakuum zwischen den Gelenkknorpeln bildet und das darin enthaltene Kohlenstoffdioxid (CO2) gasförmig wird. Das Knacken, was wir hören, ist dann vielmehr das Platzen der kleinen CO2-Bläschen.
Am häufigsten betroffen sind dabei Hüfte, Knie und Knöchel, da sie von allen Gelenken das meiste Gewicht tragen. Manche lassen ihre Gelenke sogar freiwillig – z.B. für den Stressabbau – knacken. Speziell von dem weit verbreiteten „Fingerziehen“ ist allerdings dringend abzuraten, da es die Bänder in den Fingern übedehnt und langfristig die Griffkraft schwächen kann.
Gelenkgeräusche können jedoch, vor allem, wenn sie dauerhaft sind, auch andere Ursachen als Bläschenbildung haben. Hier lohnt es sich, genauer hinzuhören. Ähnelt der Ton eher einem Schnappen, ist es womöglich das Gelenk selbst, das in seine angestammte Position zurückschnellt – der Grund dafür können verkürzte Muskeln oder verdrehte Faszien sein, denen du mit bestimmten Dehnübungen entgegenwirken kannst.
Bei einem Knarren oder Knirschen kann es sich ebenfalls um harmlose Gelenkgeräusche handeln, es kann jedoch auch auf Verschleißerkrankungen wie Arthrose hindeuten, bei der die Knochen aneinanderreiben.
Generell gilt: Die meisten Gelenkgeräusche sind harmlos und können, sofern sie neu auftreten, durch gezielte regelmäßige Bearbeitung (z.B. durch Faszienrolle und -kugel) selbst therapiert werden. Sind die Geräusche allerdings von Schmerzen begleitet oder treten nach einem Sturz oder Zusammenprall auf, solltet ihr dies besser mit einem Arzt abklären.