19.10.2022 Seit einigen Jahren ist es für Lebensmittelhersteller Pflicht, die Angabe des Brennwerts in Kalorien (beziehungsweise Kilokalorien) sowie den Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz auf der Verpackung zu kennzeichnen. Was viele jedoch nicht wissen: Die tatsächlichen Nährwerte weichen nicht selten von den Angaben ab!
Das liegt zum einen daran, dass der Nährstoffgehalt von Rohstoffen natürlichen Schwankungen unterliegt; so ist beispielsweise der Fettgehalt von Fisch oder Eiern abhängig von Alter, Fütterung und Umgebung der Tiere.
Zum anderen erlaubt die LMIV (Lebensmittelinformationsverordnung) gewisse Toleranzen bei den Gramm-Angaben von Inhaltsstoffen. Insbesondere bei Mikronährstoffen (Vitaminen und Mineralstoffen) fällt diese sehr großzügig aus: Hier dürfen bis zu 50 % mehr und bis zu 35 % weniger enthalten sein als angegeben!
Bei Makronährstoffen – also Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten – ist es so, dass ab einer Menge von 40g pro 100g Schwankungen nach oben und unten von bis zu 8 Gramm erlaubt sind. Das klingt erstmal wenig, bedeutet aber, dass bei Lebensmitteln mit viel Fett gut und gerne 100 kcal mehr enthalten sein können als angegeben.
Bei eiweißhaltigen und kohlenhydrathaltigen Produkten sind die Unterschiede nicht so gravierend, da 1 Gramm Protein/ Kohlenhydrate nur 4 kcal (im Vergleich zu 9 kcal bei Fett) hat. Trotzdem solltest du im Hinterkopf behalten, dass es sich bei Nährwertangaben um Durchschnittswerte handelt – plane bei deinem Ernährungsplan daher lieber etwas Puffer ein – vor allem wenn du in einem Kalorien-Defizit bleiben willst!