16.12.2021 Du quälst dich mit Rückenschmerzen herum, kannst dir aber nicht erklären, woher sie kommen? Manchmal liegt die Ursache ganz woanders, nämlich im schwächer ausgeprägten Gegenspieler-Muskel – in diesem Fall dem Bauch!
Hierbei müssen wir uns vergegenwärtigen, dass alle Spieler-Muskeln – sogenannte Agonisten (altgr. „der Handelnde“) – einen Antagonisten („Gegner“) als Hilfsmuskel haben. Beispiel: Bei der Armbeugung kontrahiert der Agonist Bizeps, die Relaxation erreicht er jedoch nur mithilfe des Antagonisten Trizeps.Ist von diesen zahlreichen Bewegungspaaren nun eine der beiden Parteien deutlich weniger ausgeprägt als die andere – etwa durch unausgewogenes Krafttraining oder einseitige Alltagsbelastung – kann dies zu Fehlhaltungen führen, deren Ursache die Betroffenen oft gar nicht wahrnehmen. Wer beispielsweise oft seine Brust trainiert, seine hintere Schulter jedoch vernachlässigt, riskiert einen Rundrücken, weil die ausgepägten Muskeln die Wirbelsäule buchstäblich nach vorne ziehen.
Umgekehrt ist es bei der besagten Disbalance zwischen Rückenstrecker (Musculus erector spinae) und geradem Bauchmuskel (Musculus rectus abdominis): Ist letzterer zu schwach ausgeprägt, erhalten die tiefen Rückenmuskeln zu wenig Unterstützung und es droht ein Hohlkreuz mit Schmerzen im Lendenwirbelbereich.
Zur akuten Linderung findest du oben im Post mit „Cat-Cow“ und „Beckenhängen“ zwei Top-Übungen gegen Rückenschmerzen. Präventiv kannst du deinen Rumpf aktiv (z.B. Crunches, Beinheben) oder passiv (Verbundübungen, bei denen der Bauch mittrainiert wird) beim Training stärken.
Wichtig: Eine ergonomische Haltung beim Training neutralisiert zwar keine achtstündige Fehlhaltung während der Arbeit - aber Sport ist eine Zeit, in der man sich bewusst dem eigenen Körper widmet und im Unterbewusstsein viel für den Alltag mitnimmt!